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In der Gaming-Szene ist Discord aufgrund der Nachrichten- und Sprachchat-Funktion sehr beliebt. Nutzerinnen und Nutzer können über die Anwendung gleichzeitig gemeinsam spielen und miteinander kommunizieren. Aber nicht nur für Gamerinnen und Gamer ist Discord interessant, sondern auch für Personen in anderen Bereichen wie Kunst oder Musik. Um sich über ein bestimmtes Thema zu unterhalten und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, werden Kanäle erstellt – sogenannte Server. Hier können sie unter anderem Dokumente hochgeladen, Unterkanäle und Sprachchaträume öffnen.
Wenn Sie im Internet Nachrichten versenden, wollen Sie die Inhalte schützen. Ähnlich wie ein Briefumschlag, der Ihre Nachrichten vor neugierigen Augen bewahrt, hat die Verschlüsselung eine Schutzfunktion. Sie stellt sicher, dass nur Befugte die Inhalte lesen können. Denn Ihre Botschaften wandern in der digitalen Welt meist lange Wege bis sie die andere Person erreichen.
Im Gegensatz zu bekannten Messenger-Diensten verwendet Discord keine Verschlüsselung. Die Nachrichten und gesendeten Dateien werden nicht verschlüsselt, sodass die Unterhaltungen nicht geschützt sind. Daher empfehlen wir, dass Ihr Kind keine persönlichen Informationen oder Bilder versendet.
Die größten Herausforderungen bestehen unter anderem darin, dass Kinder von Fremden kontaktiert, in nicht kindgerechte Server eingeladen werden und unangemessene Inhalte sehen können. Wir empfehlen Ihnen daher, mit ihrem Kind darüber zu sprechen, wie man mit unangemessenen Inhalten und der Kontaktaufnahme durch Fremde umgehen kann. Sie können sich hierzu als Ansprechperson für Ihr Kind anbieten und deutlich machen, dass Ihr Kind sich bei Sorgen oder Problemen vertrauensvoll an Sie wenden kann. Außerdem helfen Ihnen die folgenden Einstellungen.
Wichtig: Technische Einstellungen allein sind kein hundertprozentiger Schutz für Ihr Kind. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, dass es unangemessene Inhalte zu sehen bekommt oder – je nach Plattform – auch mit Fremden in Kontakt kommt. Bleiben Sie daher mit Ihrem Kind über die Nutzung von Geräten und Diensten im Gespräch und bieten Sie sich als Ansprechperson für Probleme an.
Die wichtigsten Einstellungen für Discord erklären wir Ihnen im Video.
Um sich auf der Plattform anzumelden, wird bei der Nutzung von Discord ein Passwort abgefragt. Dieses sollte möglichst sicher sein und kann geändert werden. Wenn Sie gemeinsam mit Ihrem Kind ein neues Passwort für das Konto einrichten möchten, gehen Sie folgendermaßen vor:
Hier finden Sie auch die Einstellung Zwei-Faktor-Authentifizierung. Die Aktivierung dieser Option bietet eine zusätzliche Sicherheitsebene.
Damit ein Passwort nicht so schnell geknackt werden kann, sollte es folgende Dinge beinhalten:
Es sollte keine persönlichen Informationen, wie zum Beispiel den Namen beinhalten. Außerdem sollte man für jeden Dienst ein anderes Passwort benutzen.
Discord bietet die Funktion, dass Nachrichten von Freunden und anderen Nutzerinnen und Nutzern automatisch auf anstößige Inhalte durchsucht und gelöscht werden. Dadurch wird Ihr Kind vor beleidigenden oder anzüglichen Nachrichten geschützt.
Führen Sie zunächst die Schritte (1) - (2) aus dem Kapitel Passwortsicherheit aus um in die Einstellungen zu gelangen.
Wenn ihr Kind einem öffentlichen Server beigetreten ist, können andere Nutzerinnen und Nutzer Ihr Kind auf der Mitgliederliste sehen und sie oder ihn anschreiben. Falls Sie nicht möchten, dass fremde Personen Direktnachrichten an Ihr Kind senden, können Sie diese Funktion deaktivieren.
Die Direktnachrichten lassen sich auch nur für bestimmte Server über die Privatsphäreeinstellungen der jeweiligen Server deaktivieren. So können Sie umgehen, dass alle Kanäle davon betroffen sind.
Ähnlich wie bei bekannten Sozialen Netzwerken können über Discord Anfragen gesendet werden, um sich mit anderen Personen zu befreunden. Wenn Sie nicht wollen, dass beliebige Nutzerinnen und Nutzer eine Freundschaftsanfrage senden, können Sie die Einstellungen anpassen.
Falls eine Nutzerin oder ein Nutzer Ihr Kind stört, kann er oder sie blockiert werden. Während die Person blockiert ist, kann sie keine Nachrichten oder Anfragen mehr senden.
Eine Liste mit den blockierten Personen finden Sie im Freunde-Bereich unter der Kategorie Blockiert. Die Blockierung können sie nachträglich hier wieder aufheben.
Wenn Sie von einer Person für eine gewisse Zeit keine Nachrichten mehr erhalten wollen, bietet Discord neben dem Blockieren auch die Funktion Nutzerinnen und Nutzer stummzuschalten.
Die Bildschirmübertragung macht es möglich, dass Freunde oder Mitglieder eines Servers beispielsweise beim Spielen zuschauen. Besonders bei Streams, bei denen fremde Personen zusehen können, sollten Sie darauf Acht geben, dass möglichst wenige Informationen über den Account erscheinen.
Kinder und Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren können keine NSFW-Server (Not Safe For Work), also keine Server für Erwachsene, sehen oder ihnen beitreten. Erwachsene können NSFW-Servern über die Desktop- oder Android-App beitreten, während Nutzerinnen und Nutzern von iOS-Geräten diese Kanäle nicht angezeigt werden. Falls Ihr Kind ein iOS-Gerät hat, können Sie überprüfen, ob diese Einstellung aktiviert ist.
Aktuell bietet Discord nicht die Möglichkeit das Alter nachträglich zu ändern. Achten Sie also darauf, dass Sie beim Erstellen des Kontos die richtigen Daten angeben. Wenn Ihr Kind sich als volljährige Person ausgibt, kann er oder sie NSFW-Servern beitreten. In diesen Fall müssen Sie den Account löschen und ein neues Konto einrichten. Alternativ können Sie eine Anfrage an den Support über folgende Seite senden, um das Alter Ihres Kindes zu korrigieren: support.discord.com
Discord sammelt die Daten der Nutzerinnen und Nutzer, um einerseits die Funktionen der App zu verbessern. Andererseits wollen die Entwicklerinnen und Entwickler die Daten verarbeiten, damit sie die Funktionen an die Nutzerin oder an den Nutzer anpassen können. Zwar lässt sich die Datenweitergabe nicht komplett abschalten, weil sie für die Grundfunktionen von Discord nötig ist, dennoch können Sie die Menge an Informationen reduzieren.
Wir empfehlen Ihnen, die Nutzung der Daten durch Discord zu deaktivieren. Damit reduzieren Sie die Weitergabe von Informationen, können diese aber nicht gänzlich ausschalten. Ihr Kind erhält dadurch unter anderem weniger Vorschläge von Discord zu neuen Inhalten.
Wenn Ihr Kind einen eigenen Kanal erstellt hat, gibt es noch eine weitere interessante Einstellung: AutoMod. Das sind spezielle Filter, die Ihr Kind im eigenen Kanal automatisch vor Spam und unangebrachten Chatnachrichten schützen, ohne dass es sich selbst darum kümmern muss.
Laut den Nutzungsbedingungen von Discord ist die Anwendung in Deutschland ab 16 Jahren freigegeben. Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren dürfen Discord nicht benutzen.
Kinder unter 6 Jahren dürfen Discord nicht benutzen.
Kinder unter 10 Jahren dürfen Discord nicht benutzen.
Kinder unter 14 Jahren dürfen Discord nicht benutzen. Laut den Nutzungsbedingungen beträgt das Mindestalter 16 Jahre.
Die grundlegenden Funktionen von Discord sind kostenlos nutzbar und mit einem gebührenfreien Konto können auch eigene Server erstellt werden. Wer mehr aus der Anwendung rausholen will, hat die Möglichkeit ein Abonnement abzuschließen. Das kostenpflichtige Modell gibt es in zwei Formen: Discord Nitro und Discord Nitro Classic.
Discord bietet den Nutzerinnen und Nutzern die Möglichkeit, die Anwendung individuell anzupassen und zusätzliche Funktionen freizuschalten wie beispielsweise exklusive Nitro-Sticker oder animierte Avatare. Das Nitro-Abonnement kann Ihr Kind für sich selbst oder als Geschenk erwerben. Zudem gibt es mit Nitro Classic eine günstigere Version, die weniger Funktionen anbietet.
Die gebührenpflichtigen Varianten Nitro und Nitro Classic bieten zwar Erweiterungen an, jedoch bringt die kostenlose Version einiges mit und beinhaltet schon die wichtigsten Funktionen. Falls ihr Kind den Wunsch hat ein Abonnement abzuschließen, können Sie gemeinsam die Erweiterungen eines Upgrades anschauen und mit den Grundfunktionen vergleichen. Informationen zu den Abo-Modellen und ihren Zusatzfunktionen finden Sie in der Anwendung:
Außerdem können Nutzerinnen und Nutzer Server-Boosts erwerben. Sie unterstützen dadurch die beigetretenen Server oder bauen ihre eigenen Server aus. Die Boosts helfen den Servern Level aufzusteigen, um zusätzliche Funktionen und Features freizuschalten. Wenn ein Server von Level 0 auf 1 steigt, werden unter anderem bei den Übertragungen die Audio- und Videoqualität verbessert und die Mitglieder können benutzerdefinierte Hintergründe und Sticker verwenden.
Falls Sie für einen Kauf Ihre Zahlungsinformationen abgespeichert haben, finden Sie sie unter den Einstellungen. Hier können Sie eine neue Zahlungsart hinzufügen und die gespeicherten verwalten oder entfernen:
Die Zahlungsmöglichkeiten unterscheiden sich je nach Gerät. Während Sie am Computer entweder eine Kreditkarte oder einen PayPal-Account hinterlegen können, erfolgt die Zahlung am Smartphone über den jeweiligen Store. Sie können beispielweise im Google Play Store die bereits hinterlegte oder eine neue Zahlungsart auswählen.
Hersteller bringen regelmäßig neue Updates für Geräte, Dienste und Apps heraus. Dabei ändern sich gelegentlich Einstellungsmöglichkeiten und Funktionen, die neue Risiken oder Schutzmöglichkeiten mit sich bringen können.
Die Redaktion von Medien-Kindersicher.de informiert Sie gerne über Änderungen an den Geräten, Diensten und Apps, die Ihr Kind nutzt. Registrieren Sie sich dazu im Medien-Kindersicher-Assistenten, wählen Sie die für Sie relevanten Anleitungen aus und aktivieren Sie die E-Mail-Benachrichtigungen.
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