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Snapchat ist ein Dienst, der das Versenden von Fotos und Videos und das Chatten mit Einzelpersonen oder Gruppen ermöglicht. Die größten Herausforderungen für Eltern bestehen darin, dass Kinder und Jugendliche sehr einfach persönliche Informationen und Fotos veröffentlichen können oder nicht altersangemessene Inhalte zugesendet bekommen können.
Ihr Kind kann durch technische Mittel kaum beeinflussen, welche Inhalte es zugeschickt bekommt. Sprechen Sie daher darüber, wie man mit unangemessenen Inhalten (z. B. angsteinflößende Inhalte, sexualisierte Inhalte) umgehen kann. Bieten Sie sich Ihrem Kind als Ansprechpartnerin oder Ansprechspartner an und stellen Sie klar, dass Ihr Kind Sie immer um Hilfe bitten kann.
Wichtig: Technische Einstellungen allein sind kein hundertprozentiger Schutz für Ihr Kind. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, dass es unangemessene Inhalte zu sehen bekommt oder – je nach Plattform – auch mit Fremden in Kontakt kommt. Bleiben Sie daher mit Ihrem Kind über die Nutzung von Geräten und Diensten im Gespräch und bieten Sie sich als Ansprechperson für Probleme an.
Die wichtigsten Einstellungen von Snapchat erklären wir Ihnen im Video.
Snapchat hat einige Funktionen, die erst ab einem bestimmten Alter freigegeben werden. So ist es beispielsweise ab 18 Jahren möglich ein öffentliches Snapchat Konto zu erstellen, in dem Bilder, Infos und weitere Inhalte hochgeladen werden können. Inhalte in das Spotlight (siehe unten) hochzuladen ist erst ab 16 Jahren möglich. Wenn das Alter Ihres Kindes zwischen 13 bis 18 Jahren angeben wurde, ist es für Sie als Elternteil zudem möglich das Family Center (siehe unten) zu benutzen. Achten Sie bei der Erstellung eines Kontos also darauf, das korrekte Alter Ihres Kindes einzugeben. So können Sie auf Snapchat nachträglich das Alter Ihres Kindes herabstufen:
Wie in allen sozialen Netzwerken, wird auch für die Nutzung von Snapchat zur Sicherheit ein Passwort abgefragt. Dieses sollte möglichst sicher sein und kann geändert werden. Wenn Sie gemeinsam mit Ihrem Kind ein neues Passwort für das Konto einrichten möchten, gehen Sie folgendermaßen vor:
Damit ein Passwort nicht so schnell geknackt werden kann, sollte es folgende Dinge beinhalten:
Es sollte keine persönlichen Informationen, wie zum Beispiel den Namen beinhalten. Außerdem sollte man für jeden Dienst ein anderes Passwort benutzen.
In Snapchat gibt es die Möglichkeit, das sogenannte Family Center einzurichten. Damit haben Sie einen Einblick in die Snapchat-Nutzung Ihres Kindes. Sie können sehen mit wem Ihr Kind befreundet ist und mit wem es kommuniziert. Der Inhalt der Konversationen ist dabei jedoch nicht einsehbar. Das Family Center kann nur für Kinder und Jugendliche im Alter von 13 bis 18 Jahren genutzt werden.
Um das Family Center einzurichten, führen Sie zunächst die Schritte (1) - (3) aus dem Kapitel Passwortsicherheit aus.
Nicht jeder muss Ihr Kind über Snapchat kontaktieren können. Um nur Freund/innen Ihres Kindes die Kontaktaufnahme zu ermöglichen, empfehlen wir Ihnen, die folgenden Einstellungen vorzunehmen:
Führen Sie zunächst die Schritte (1) – (3) aus dem Kapitel Passwortsicherheit aus
Wenn Ihr Kind sich ein Profil in einem Social-Media-Dienst anlegen möchte, ist dies ein guter Zeitpunkt, um über Regeln im Umgang mit sozialen Medien ins Gespräch zu kommen. Sie können das Profil gemeinsam anlegen und mit Ihrem Kind darüber sprechen, wie es sich online zeigen möchte (z. B. bei der Wahl des Profilbilds), wem es sich online zeigen möchte (wenn Sie gemeinsam Privatsphäre-Einstellungen vornehmen) und welche Risiken der Dienst bergen kann. Thematisieren Sie auch, mit wem Ihr Kind sich im Chat unterhalten kann und welche Informationen nie im Netz geteilt werden sollten. Vereinbaren Sie zu Ihrem Erziehungsstil passende Regeln und bieten Sie Ihrem Kind an, sich mit Problemen und Sorgen bei der Nutzung an Sie zu wenden.
Die Snap Map ist eine digitale Karte, auf der Ihr Kind sehen kann, wo sich die Snapchatfreunde gerade aufhalten. Andersherum können auch die Freundinnen und Freunde Ihres Kindes den genauen Standort Ihres Kindes sehen. Aus Sicherheitsgründen sollte der Standort nicht öffentlich sichtbar sein. Dafür gibt es den sogenannten Geistmodus. Wir empfehlen Ihnen daher, die folgenden Einstellungen vorzunehmen:
Ähnlich wie Instagram, WhatsApp und Facebook, bietet Snapchat die Möglichkeit, Stories hochzuladen und diese mit anderen zu teilen. Diese Stories sind nur für 24 Stunden sichtbar. Es gibt die Möglichkeit die Stories auch in der Snap Map zu veröffentlichen. Diese Story können nun nicht nur die Freunde Ihres Kindes sehen, sondern auch alle anderen, die auf der Snap Map unterwegs sind. Auf der Snap Map sind farbig markierte Bereiche zu sehen. Diese leuchten von türkis bis rot. Dies bedeutet, dass an diesen Orten Snap Map Stories verfügbar sind. Leuchten die Bereiche rot, heißt das, dass dort besonders viele Stories und Snaps (Bilder) verfügbar sind. Um in der Snap Map Story etwas zu posten, muss dies jedoch explizit ausgewählt werden. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über diese Möglichkeit und die Gefahren, die damit einhergehen können. Um problematische Situationen mit eventuell zu privaten Fotos Ihres Kindes zu minimieren, empfehlen wir Ihnen die folgenden Einstellungen:
In den rot leuchtenden Bereichen der Snap Map wurden besonders viele Stories und Snaps hochgeladen.
Wenn Ihr Kind in die Snap Map Stories einen Beitrag hochlädt, ist dieser öffentlich einsehbar. Das bedeutet, dass er von jeder Person, die Snapchat nutzt, angesehen werden kann. Durch das Hochladen werden auch die Profilinformationen Ihres Kindes geteilt. Damit kann auch das Profil Ihres Kindes angesehen werden.
Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Gefahren, die damit einhergehen können.
Die Funktion Spotlight ähnelt TikTok Videos oder den Reels auf Instagram. Über die Spotlight-Funktion können Nutzerinnen und Nutzer Video-Snaps mit allen anderen, die die App nutzen, teilen. Die Videos dauern maximal 60 Sekunden und müssen den Spotlight-Richtlinien entsprechen. Dazu gehört zum Beispiel die Beachtung von Urheberrechten und der Schutz jüngerer Nutzerinnen und Nutzer. Die Spotlight-Beiträge sollen für Jugendliche ab 13 Jahren geeignet sein. In Deutschland müssen Nutzerinnen und Nutzer mindestens 16 Jahre alt sein, um selbst kurze Videos in Spotlight posten zu können. Diese Sperre greift nur, wenn bei der Anmeldung das richtige Alter angegeben wurde. Achtung: Ihr Kind kann sein Alter in den Einstellungen ändern.
Bevor Video-Snaps der Community gezeigt werden, moderiert Snapchat nach eigenen Angaben gegebenenfalls die Inhalte. Außerdem gibt es eine Melden-Funktion, mit welcher unangemessene Videos gemeldet werden können.
Ähnlich wie bei TikTok und Instagram können die Spotlight-Beiträge kommentiert werden. In den Snapchat-Einstellungen kann festgelegt werden, ob die Kommentare zuvor freigegeben oder direkt öffentlich gepostet werden.
Snapchat Plus ist das kostenpflichtige Premium-Abo von Snapchat. Dadurch werden spezielle Funktionen und Features freigeschaltet: Beispielsweise wird auf der SnapMap sichtbar, wo man sich oder wo sich Freunde über den Tag hinweg aufgehalten haben. Diese sogenannten Ghost Trails sind 24 Stunden sichtbar.
Wenn Ihr Kind bisher den Geistmodus nicht eingestellt hat, können Nutzerinnen und Nutzer des Bezahldienstes nun genauer verfolgen, wo Ihr Kind sich aufhält. Daher sollten Sie mit Ihrem Kind noch einmal gemeinsam die Standorteinstellungen anschsuen und gegebenenfalls anpassen (mehr dazu in Kapitel 2.2). Durch das Snapchat Plus-Abo bekommt man zudem ein Abzeichen, die jedoch schwer vom Verifiziert-Zeichen zu unterscheiden sind. Dadurch ist es leicht andere Nutzerinnen und Nutzer zu täuschen und sich als verifizierter Account auszugeben.
In der Nachrichtenübersicht von Snapchat befindet sich seit Kurzem ein Chatbot: My AI. Dieser Chatbot ist eine Künstliche Intelligenz und basiert auf der GPT-Technologie der Firma OpenAI. Ihr Kind kann mit My AI schreiben und erhält innerhalb kürzester Zeit eine Antwort. Der Chatbot kann beispielsweise Gedichte schreiben, Rezepte heraussuchen und alle möglichen Fragen beantworten. Einige Kinder verwenden den Chatbot auch für Hausaufgaben.
Bitte beachten Sie, dass die Gespräche innerhalb des Chats von Snapchat gespeichert und zur Verbesserung der App ausgewertet und für Werbung genutzt werden können. Auf keinen Fall sollten sensible Daten mit dem Chatbot ausgetauscht werden. Auf Grund des Chatdesigns und der menschenähnlichen Kommunikationsart des Bots kann es auch vorkommen, dass Ihr Kind nicht zwischen Künstlicher Intelligenz und „echtem“ Chatpartner unterscheiden kann. Zudem sind die Informationen des Chatbots nicht immer richtig. Ihr Kind sollte sich nicht darauf verlassen und beispielsweise für die Hausaufgaben benutzen (ohne die Informationen zu überprüfen). Snapchat verweist auf der eigenen Homepage zudem darauf, dass bisher nicht alle Nachrichten des Chatbots den eigenen Community-Richtlinien entsprechen. Möglicherweise kann es zu unangemessenen Nachrichten kommen.
Wir empfehlen Ihnen daher, das Gespräch mit Ihrem Kind zu suchen und die neue Chatfunktion zu erklären. Leider kann der Chatbot nicht gelöscht werden. Sie können aber den Chatverlauf entfernen.
Da es sich hier um einen datenverarbeitenden Dienst handelt, bedarf es in Deutschland laut der DSGVO der Zustimmung der Eltern, wenn Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren Instagram nutzen möchten. Was die DSGVO ist und welche Auswirkungen sie auf Dienste wie Instagram hat, lesen Sie in der Informationsbox unter diesem Abschnitt. Wenn Sie Ihrem Kind Instagram früher erlauben möchten, können Sie je nach Altergruppe, folgende Einstellungen beachten:
Für Kinder unter 6 Jahren ist Snapchat noch nicht geeignet.
Für Kinder unter 10 Jahren ist Snapchat noch nicht geeignet.
Das Mindestalter für die Registrierung bei Snapchat beträgt 13 Jahre. Bis zu einem Alter von 18 Jahren ist die Nutzung nur mit der Zustimmung der Eltern erlaubt. Möchten Sie Ihrem Kind die Nutzung bereits vorher erlauben, sollten Sie mit Ihrem Kind konkrete Regeln zur Nutzung vereinbaren. Außerdem empfehlen wir Ihnen, folgende Einstellungen vorzunehmen:
Für Kinder zwischen 13 und 14 Jahren empfehlen wir Ihnen die folgenden Einstellungen:
Hersteller bringen regelmäßig neue Updates für Geräte, Dienste und Apps heraus. Dabei ändern sich gelegentlich Einstellungsmöglichkeiten und Funktionen, die neue Risiken oder Schutzmöglichkeiten mit sich bringen können.
Über unseren WhatsApp Kanal informieren wir zu Neuerungen in unseren Anleitungen und geben wertvolle Tipps zur Begleitung Ihres Kindes. Bitte beachten Sie: Mit einem Klick auf den Link werden Sie direkt zu WhatsApp weitergeleitet: WhatsApp Kanal.
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